Wirtschaftsgeschichte der Coburger Region

Diese Ausstellung fällt in eine Zeit, in der wir nicht immer nur gute Nachrichten von unseren Unternehmen bekommen. Die Wirtschaft in unserer Region befindet sich im Wandel, sie kämpft mit all den Problemen, die den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland herausfordern.

Auch wenn diese Ausstellung den Blick zurück in die Anfänge der wirtschaftlichen Entwicklung unserer wichtigsten Industriezweige wirft, so zeigt sie auch das, was beim Blick in die Zukunft Hoffnung macht.
Wir waren schon immer eine starke Region.
Wir können auf die Innovations- und Leistungskraft unserer heimischen Unternehmen bauen. Sie sind oft von ihren Eigentümerfamilien geprägt und haben in der Vergangenheit manch Herausforderung überwunden.

Wir sehen diese Herausforderungen hier in der Ausstellung: Kriege, Inflationen und besonders die deutsch-deutsche Teilung – die uns über Jahrzehnte hinweg in eine geografische Randlage manövriert hat – sie alle haben vielen unserer Unternehmen das Leben schwer gemacht. Aber sie haben durchgehalten.

Das macht Hoffnung in der heutigen Zeit. Auch jetzt haben wir Unternehmen und Unternehmer, die gegen den Trend erfolgreich sind. Vielleicht wird man in ein paar Jahrzehnten bei der nächsten Ausstellung auch von Ihnen sprechen.

Erst vor ein paar Tagen habe ich gemeinsam mit unserem Team der Wirtschaftsförderung eine traditionsreiche Stätte der Coburger Wirtschaft besucht: das ehemalige Siemens-Kabelwerk hier in Neustadt. Dort hat man die Kabelherstellung in die Zukunft geführt. Prysmian als neuer Eigentümer investiert erheblich in den Standort Neustadt und schafft stetig neue Arbeitsplätze. Das sind gute Nachrichten aus einer Branche, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Coburger Land heimisch war. Prysmian investiert hier in Neustadt aber sicher nicht, weil es sich an romantische Erinnerungen klammert. Sondern deshalb, weil es die Stärken unserer Region zu schätzen weiß.

* Wir liegen – zum Glück seit fast 35 Jahren wieder –im Herzen Deutschlands.
* Wir haben fleißige und in unseren Schulen gut ausgebildete Bürgerinnen und Bürger.
* Wir sind zwar ein ländlicher Raum, haben aber eine gute Verkehrsinfrastruktur – unter anderem mit einem ICE-Halt.

Dass dies so bleibt.
Dass der Coburger Raum eine Gegend bleibt, in der man gerne lebt und berufliche Perspektiven findet.
Das ist die Herausforderung, der wir uns auf der kommunalpolitischen Ebene jeden Tag neu stellen.

(…)
Ich freue mich, dass Sie hier in der „kultur.werk.stadt“ den richtigen Platz für die Premiere Ihrer Ausstellung gefunden haben.
Dieses Haus ist ein Leuchtturm des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Coburger Land.
Auch deshalb, weil es mit seiner Vorgeschichte Teil der heute noch vielfältigen Druck- und Medienbranche im Coburger Land war.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Ausstellung hier den verdienten Zuspruch bekommt.
Und ich wünsche Ihnen, dass diese vier Wochen hier in der „kultur.werk.stadt“ nur der Startschuss für eine lange und erfolgreiche Reise durch das Coburger Land wird.
(…)

– Landrat Sebastian Straubel –